SV Sprakensehl

Vereinsgeschichte:

Gründungsjahre 1921–1934

Der Verein wurde in den schweren Jahre nach dem Ersten Weltkrieg und der darauf folgenden Wirtschaftskrise mit der Inflation gegründet. Trotz der schlechten Nachkriegsjahre fanden sich hier und auch im Umland Menschen, die das Vereinsleben entstehen lassen wollten. Der SSV wurde an einem Karfreitag, den 25.03.1921, ins Leben gerufen. Einige Junge Leute waren im örtlichen Gasthaus zusammen gekommen und hatten die Gründung beschlossen. Der Vorsitzende wurde Heinrich Bauck und als Kassierer ernannte man Otto Steinmann. Als Name wurde Sprakensehler Sportverein festgelegt. Die Vereinsfarben waren damals blau und gelb. Als Vereinslokal wählte man die Gastwirtschaft Wilhelm Lütjemann "Zur Post" an der Hagener Straße, doch schon im nächsten Jahr, 1922, wechselte man in die Gastwirtschaft "Zur Linde" an der Bundesstraße 4.

Einen richtigen Ligabetrieb gab es damals noch nicht. Es wurden
Freundschaftsspiele gegen die umliegenden Dörfer, wie etwa Steinhorst, Langwedel oder Groß Oesingen ausgetragen. Einige Fahrten führten aber auch in das weiter entfernte Hösseringen. In der damaligen Zeit waren solche Fahrten durch eingeschränkte Mobilität mit einigen Mühen verbunden, allerdings herrschte damals ein fröhlicher Sportgeist im Verein bzw. in der Mannschaft. Vom Vereinlokal aus wurde in geschlossener Formation singend zum Platz marschiert und auch wieder zurück, egal ob man gewonnen oder verloren hatte. Der Gastverein marschierte nicht selten mit. In dieser Zeit war der Spielbetrieb durch sehr viele Unterbrechungen geprägt, allerdings konnte man den Spielbetrieb bis 1934 aufrecht erhalten. Bei einem Sportfest in Langwedel konnte man zum Beispiel den 2. Rang belegen. Die entsprechende Urkunde existiert noch heute. Im Zweiten Weltkrieg ruhte allerdings die Vereinstätigkeit.

Nachkriegsjahre 1948–1954
Nach dem Krieg kam es im Jahre 1948 zu einem Neubeginn. Begonnen wurde mit dem Aufsetzen einer Satzung im Dezember diesen Jahres. Der Verein wurde von der damaligen Militärregierung vorläufig genehmigt und schließlich am 06.09.1949 ins Sportvereinregister des Landkreises Gifhorn eingetragen. Damit erhielt der Verein den Zusatz e.V. = eingetragener Verein. Als aktive Fussball führte der Verein damals 19 Herren, 6 Jugendliche und 18 Knaben. Vorsitzender war Wilhelm Kubel, sein Vertreter Willi Giese, Schriftführer Fritz Ried und der Kassierer Hans Rabeler komplettierten den Vorstand. Ende Dezember 1949 kamen ein Kontrollrat, ein Jugendwart und zwei Gerätewarte hinzu. In diese Zeit fällt auch der Wechsel der Vereinsfarben von blau und gelb zu schwarz und gelb. Ein Grund für diesen Wechsel ist nicht bekannt. Da es damals, neben einer Herren- und Jugendfussballmannschaft, auch eine Tischtennisabteilung gab, war auch ein Gerätewart für die Sparte Tischtennis nötig. Die Jugendmannschaft spielte damals Spiele gegen u.a. Groß Oesingen, Wittingen, Wahrenholz oder Hankensbüttel. Mitte der 1950er Jahre ließen die Tätigkeiten im Verein schleichend nach, bis man 1954 die Mitgliedschaft im Kreissportbund nicht mehr gewährt bekam. Eine Auflösung des Vereins fand aber nicht statt.

Wiederaufbau und Etablierung als Sportverein 1955–1996
Am 17.05.1955 wurde auf Initiative des Bürgermeisters durch den damaligen Lehrer, Hans Felber, der Verein mit 30 Mitglieder wieder beim Landessportbund angemeldet. Davon waren 22 Mitglieder im Fussball und 8 im Tischtennis aktiv. Schon im gleichen Jahre trug die Fussballmannschaft wieder die ersten Spiele auf einem neuen Sportplatz aus. Besondere Verdienste beim Aufbau des Verein leistete Horst Schaller, der u.a. Spieler, Mannschaftsführer, Trainer, Vorsitzender und Schiedsrichter war. Die ersten Spiele wurden wie bisher gegen die umliegenden Dörfer ausgetragen. Zu den Auswärtsspielen fuhr man mit dem Fahrrad, wenn die Entfernung nicht zu groß war. Ansonsten wusste man sich mit dem Lieferwagen des hiesigen Bäckers zu helfen, der für die Fahrt etwas Fahrtgeld bekam. Dies zeigt, dass besonders in den 1950er und 1960er Jahren viel improvisiert werden musste, um den Spielbetrieb am Leben zu halten. So besaß der Verein auch nur 3 Lederbälle (einer für Pflichtspiele, einer als Ersatz und einer für das Training), welche kurz vor Gebrauch beim örtlichen Sattler noch genäht werden mussten. Zur weiteren Belebung des Spielbetriebes gab es jährliche Sportfeste in Sprakensehl, die sich reger Beteiligung erfreuten. Den Pokal stiftete der Sprakensehler Gastwirt und neben Pokalturniere im Fussball gab es Wettkämpfe wie Torwandschießen, Mannschaftsstaffellauf, Werbespiele gegen höherklassige Gegner oder Auftritte der Damengymnastikgruppe. Den Abschluss dieser Sportfeste bildete damals ein Sportlerball oder ein Kameradschaftsabend. Auch an fremden Sportfesten nahm der Verein regelmäßig teil. Ab 1966 konnte der Verein 3 Jahre in Folge die Fairnessurkunde für sich beanspruchen. 1971 feierte der Verein schließlich sein 50-jähriges Jubiläum.

Es gab einige Versuche sich mit dem Nachbarverein aus
Hagen zusammenzuschließen, was aber erst am 15.04.1978 in einer außerordentlichen Generalversammlung in einer sehr knappen Abstimmung beschlossen wurde. Trotz der rechtsgültigen Abstimmung kam es im Anschluss aber nie zu einem Zusammenschluss der Vereine. An dem 03.05.1970 wurde für den Verein eine neue Satzung erstellt und eine Ernennung zum eingetragenen Verein beantragt, was auch genehmigt wurde. Somit hatte der Verein wieder den Namenszusatz "e.V.". Rückschläge beim Wiederaufbau gab es bei den Versuchen eine Jugend- oder Altherrenmannschaft zu gründen. Jugendmannschaften konnten meistens nur in Spielgemeinschaften mit den Vereinen aus Hagen oder Hankensbüttel bestehen, welche aber nicht immer an Pflichtspielen teilnahmen und nicht viele Jahre Bestand hatten. Eine länger dauernde Spielgemeinschaft gab es von 1974 bis 1978 mit dem SV Steinhorst. Marlies Schulz betreute damals Mannschaften in der A-, B- und C-Jugend. Auch eine Altherrenmannschaft wurde 1990 gegründet, musste aber nach kurzer Existenz wieder vom Spielbetrieb abgemeldet werden.

Am 11.08.1992 fand eine außerordentliche Generalversammlung statt, auf der über die Gründung der Sparte Tennis abgestimmt wurde. Parallel stimmte man auch über den Bau einer Tennisplatzanlage ab. Die Abstimmung verlief positiv, was die Geburt der Sparte Tennis bedeutete. Gründer und 1. Spartenleiter war Reinhard Fricke. Eine Frauengymnastikgruppe existierte schon um 1975. Am 01.07.1995 trat diese dann dem Verein bei, wodurch die Sparte Frauengymnastik entstand. 1. Vorsitzende war damals Helma Kremmeicke. Auch eine Herrengymnastikgruppe wurde als Sparte in den Verein aufgenommen. Im Jahre 1996 feierte der Verein sein 75-jähriges Jubiläum im Rahmen der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Jubiläums des Dorfes Sprakensehl mit einem großen Sportfest, welches über mehrere Tage angesetzt war.

Expansionen im Sportverein seit 1997
In den folgenden Jahren wuchs die Mitgliederzahl im Verein stetig an. Die Sparte Tennis erfreute sich großer Beliebtheit und meldete Teams aller Altersklassen im Spielbetrieb. Einige Einzelspieler traten sogar bei höherdekorierten Turnieren an. Die Sparte Fussball hielt über viele Jahre 2 Mannschaften in der 3. Kreisklasse, ehe die 1. Herren im Jahre 1999 den Aufstieg ohne Punktverlust in die 2. Kreisklasse perfekt machte. Im gleichen Jahr konnte der Peter-Jörgensen-Pokal gewonnen werden. Die Mannschaft besiegte TSV Rothemühle im Finale mit 5:0, was ausgiebig gefeiert wurde. Die folgenden Jahre in der 2. Kreisklasse waren allerdings vom Abstiegskampf geprägt, was aber letzlich immer geschafft wurde. Schließlich fand ein Umbruch im Verein statt, bei dem jüngere Spieler aus der Gemeinde am Spielbtrieb teilnahmen und ältere Spieler nur noch sporadisch aushalfen. Zusätzlich gewann man mit Michael Woyte einen Trainer, der als Spieler Erfahrungen in der 2. Fussball Bundesliga bei der SG Wattenscheid 09 sammeln konnte. In den kommenden Spielzeiten steigerte sich das Team immer mehr und wurde schließlich im Jahre 2008 mit dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse belohnt. Schon vor Saisonende wurde der SV Eischott als direkter Konkurrent um den Aufstieg in einem sehr spannenden Spiel mit 3:2 besiegt, wodurch Sprakensehl nicht mehr einzuholen war. Die Meisterschaft wurde am nächsten Spieltag gesichert - der Gegern Teutonia Tiddische 2 reiste nicht an und man gewann kampflos mit 5:0. Der Saisonabschluss nach dem letzten Spieltag wurde damit zur großen Party bis spät in die Nacht am Sporthaus.

In der 1. Kreisklasse fand die Fussballmannschaft sich gut zurecht und sollte dort nur 3 Saisons verweilen. Nach einem 7. Platz in der ersten Saison, wurde man in der kommenden Spielzeit bereits am Ende Dritter und schließlich gelang als Meister in der 3. Saison der Aufstieg in die Kreisliga. Zwischenzeitig beendete der Trainer Michael Woyte seine Zeit beim SSV nach 4 Jahren und machte Platz für seinen Nachfolger, Rouven Lütke. Er führte die Mannschaft aus der 1. Kreisklasse in die Kreisliga, aus der man den direkten Durchmarsch in die Bezirksliga schaffte.

Die 2. Herrenmannschaft verpasste in dieser Saison knapp den Aufstieg. Man scheiterte nur am schlechteren Torverhältnis gegenüber dem Konkurrenten
FC Ohretal. Außerdem verlor man das Finale im Peter-Jörgensen Pokal in Westerbeck mit 2:3. Die 1. Mannschaft schaffte in der Saison 2012/21013 nach einer starken Rückrunde den Klassenerhalt in der Bezirksliga und dies ist auch das Ziel in der aktuellen Saison. In der gleichen Saison gelang der 2. Mannschaft das erste mal in der Vereingeschichte der Aufstieg in die 2. Kreisklasse und spielt dort ebenfalls um den Klassenerhalt.

Die Saison 2012/2013 war für beide Mannschaft geprägt vom Abstiegskampf. Die Mannschaften gingen jeweils mit einem kleinen Kader in die Saison und in der Winterpause wurde die Situation noch durch Abgänge wichtiger Spieler verschärft. Schließlich konnten beide Mannschaft am Ende der Saison den Klassenerhalt nicht erreicht. Die Saison war auch die Letzte von Trainer Roven Lütke und neben dem Trainer verließen auch viele andere Spieler der 1. Mannschaft den Verein. So wurde zur neuen Saison in einer Sitzung mit der restlichen verbliebenen Mannschaft zunächst beschlossen, dass man in der kommenden Saison nur noch eine Mannschaft melden würde. Es wurde sich darauf geeinigt, dass man in der Kreisliga an den Start gehen wird. Als neuer Trainer konnte für das Unternehmen Klassenerhalt, Goran Spirowski verpflichtet werden. Mit ihm als Trainer und einigen Neuzugängen ging die Mannschaft in die Saison 2014/2015. Durch einige Neuzugänge wurde die erste Mannschaft im Laufe der Vorbereitung so weit verstärkt, dass nun doch eine zweite Mannschaft angemeldet werden konnte. Sie startet die Saison 2014/2015 in der 3. Kreisklasse, Staffel 1. Im ersten Pflichtspiel der Saison konnte man die Zweitvertretung des VFL Knesebeck sensationell mit 6:4 besiegen.

to be continued…




Sportanlagen:

Die Sportplätze
Mit der Gründung des Vereins im Jahre 1921 wurde der erste Bolzplatz auf dem Gelände der Realgemeinde zwischen dem Auermühler- und Blickwedeler Weg angelegt. Dort wurden allerdings im Jahre 1925 Häuser gebaut, sodass man sich einen neuen Ort für die Fussballspiele suchen musste. Erst 4 Jahre später konnte auf dem Heidegrundstück eines örtlichen Bauern in Richtung Westen am Auermühler Weg ein Platz angelegt werden. Dies geschah in sehr mühsamer Arbeit, bei der mit "Plack-Hacken" die Heide entfernt wurde, damit ein einigermaßen brauchbarer Platz zur Verfügung stand. Auf diesem Platz fanden in den 30er Jahren auch die Reichjugendwettkämpfe statt.

Der Platz wurde während des Krieges nicht benutzt und schließlich wurde der Platz vom Eigentümer mit Kiefern bepflanzt und noch heute befindet sich an diesem Ort ein Kiefernwald. Als der Verein im Jahre 1949 neu gegründet wurde, entstand auch ein neuer Sportplatz. Dieser befand sich nicht weit südlich des bisherigen Sportplatzes, heute wird das Gelände landwirtschaftlich betrieben. Parallel gab es im Ort auch noch einen Trainings- und Spielplatz auf einem Wiesengrundstück am Auermühler Weg. Gelegentlich wurde zwischen 1952 und 1954 auch auf den Spielplatz des Nachbarortes Masel ausgewichen, welcher ca. 1 Kilometer von Masel entfernt, genau zwischen den beiden Orten an der Hauptstraße, lag. 1955 wurde dann der bis heute bestehende Sportplatz gebaut und im Jahre 1956 endgültig fertig gestellt. Im November 1956 wurden dort die ersten Spiele ausgetragen und zusätzlich legte man am Hang an der Nordseite des Sportplatzes in Eigenarbeit einen Umkleide- und Geräteraum an. Dies war etwas, was zu dieser Zeit noch nicht viele Vereine in der Region zur Verfügung hatten. Außerdem wurden rund um den Platz von den Schulkindern unter Anleitung des örtlichen Försters Birken gepflanzt, von denen einige noch heute dort stehen. Ein dritter Raum kam 1970 hinzu, allerdings musste man wegen fehlender Waschmöglichkeiten zum Duschen noch in die nahegelegene Schule ausweichen. Geändert wurde das im Jahre 1981, als die alten Gebäude abgerissen wurden und ein neues Sporthaus mit 2 Mannschaftsräumen, 2 Duschräumen, 2 Toiletten, 1 Allzweckraum, 1 Geräteraum und 1 Umkleideraum für den
Schiedsrichter wurde mit viel Eigenarbeit errichtet. Die Kosten beliefen sich auf rund 70.000 DM. 1990 wurde quer durch den Sportplatz ein Elektrokabel verlegt, damit man beim abendlichen Training ein Strahler angeschlossen werden konnte. Zur Jahrtausendwende wurde das nicht mehr zeitgemäße Sporthaus erweitert. Ein größerer Aufenthaltsraum mit Ausschank, neue Kabinen und Duschen, sowie neue Toiletten und ein neuer Geräteraum wurden errichtet. Zusätzlich wurde der neu entstandene Dachboden nach und nach zum Fitnessraum ausgebaut. Auch am Sportplatz selbst gab es ab dem Jahre 2000 bis heute mehrere Verbesserung. Eine wichtige Neuerung waren Flutlichter, damit auch in den dunklen Wintermonaten noch trainiert werden konnte und Flutlichtspiele ermöglicht wurden. Außerdem entstanden eine Grillbude, Tribünen, Stehtische, Fangnetze hinten den Toren und Trainerbänke. Zuletzt wurde eine neue Kabine für die Heimmannschaften angebaut, womit man nun 2 gesonderte Kabinen für die Gegner der 1. Herrenmannschaft und 2. Herrenmannschaft zur Verfügung hat.

Der Tennisplatz
Nach Gründung der Sparte Tennis im Jahre 1993 war es nötig für den Spielbetrieb einen Tennisplatz zu errichten. Ein geeigneter Ort dafür wurde unmittelbar in westlicher Richtung zum Sportplatz gefunden. Die Mitglieder der Sparte Tennis errichteten in 850 Arbeitsstunden und 140 Maschinenstunden dort 2 Tennisplätze, die bis heute den Mitgliedern zur Verfügung stehen. Der Spielbetrieb wurde am 18.06.1993 aufgenommen, die offzielle Eröffnung fand am 14.08.1993 statt. Außerdem steht dort seit 1994 ein kleines Holzhaus, welches als Allzweckraum für die Tennisspieler dient.

Die Turnhalle

Die Sprakensehler Turnhalle wurde im September 1995 fertig gestellt, doch die Planung begann schon im Jahre 1992. Dort trafen sich zum ersten Mal Verantwortliche der Grundschule, des Sportvereins, der Gemeinde und der Samtgemeinde, um sich über den Bau zu beraten. Entschieden wurde schließlich, dass eine Turnhalle sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport gebaut werden sollte. Die Kosten beliefen sich damals auf 1,4 Mio. DM, wobei diese durch Gemeinde, Samtgemeinde, dem Landkreis und dem Landessportbund finanziert wurde. Die Grundsteinlegung erfolgte man 02.03.1995. Noch heute dient die Halle dem Schulsport, sowie dem Verein zur Ausübung ihrer Sportarten.